- Wertheimer
- Wertheimer,1) Leopold, Pseudonym Constantin Brụnner, Philosoph und Schriftsteller, * Altona (heute zu Hamburg) 28. 8. 1862, ✝ Den Haag 28. 8. 1937; trat in Auseinandersetzung mit I. Kant für den Spinozismus ein, befasste sich mit Fragen der Anthropologie und wandte sich gegen den Antisemitismus. - In Den Haag wurde 1947 das »Internationale Constantin-Brunner-Institut« gegründet.Werke: Die Lehre von den Geistigen und vom Volke, 2 Teile (1908); Spinoza gegen Kant und die Sache der geistigen Wahrheit (1909); Unser Christus oder das Wesen des Genies (1921); Der Judenhaß und das Denken (1922); Unser Charakter oder Ich bin der Richtige (herausgegeben 1939); Kunst, Philosophie, Mystik. Gesammelte Aufsätze (herausgegeben 1940); Der entlarvte Mensch (herausgegeben 1951).2) Max, Psychologe, * Prag 15. 4. 1880, ✝ New York 12. 10. 1943; Schüler von O. Külpe; lehrte ab 1916 in Berlin und wurde 1929 Professor in Frankfurt am Main. Nach seiner Emigration arbeitete er seit 1933 an der New School for Social Research in New York. Wertheimer begründete die Gestaltpsychologie (Berliner Schule). Nach Wertheimer gelten gestaltpsychologische Organisationstendenzen sowohl für die Wahrnehmung als auch für das Handeln und den Denkprozess. Bahnbrechend waren seine Arbeiten zur Wahrnehmung von Scheinbewegungen (stroboskopisches Sehen, Phi-Phänomen).Schriften: Drei Abhandlungen zur Gestalttheorie (1925); Productive thinking (herausgegeben 1945; deutsches Produktives Denken).V. Sarris: M. W. in Frankfurt. Beginn u. Aufbaukrise der Gestaltpsychologie (1995).
Universal-Lexikon. 2012.